Stadt Wolfhagen verstärkt "Offen für die Vielfalt" Initiative

19. Mai 2022

Stadt Wolfhagen verstärkt "Offen für die Vielfalt" Initiative

Mit der Stadt Wolfhagen unterstützt ein weiterer kommunaler Partner das Demokratiebündnis „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“.

Nachdem der Magistrat der Stadt Wolfhagen (Kreis Kassel) sowie die Stadtverordnetenversammlung mit großer Mehrheit dafür gestimmt haben, tritt die Kommune der Initiative offiziell bei. Ab sofort wird sich Wolfhagen zusammen mit der Initiative und ihren weiteren Kooperationspartnern für eine offene und vielfältige Gesellschaft in der Region Nordhessen einsetzen. Die Demokratie-Initiative wird im Juni auf dem Kulturzelt Wolfhagen vertreten sein.

Mit ihrem Beitritt bekundet die Stadt, Vielfalt in all ihren Dimensionen zu achten und zu fördern. In Wolfhagen stieß die Initiative schon zuvor auf großes Interesse. Mit der ortsansässigen Walter-Lübcke-Schule, eine der größten Gesamtschulen in Hessen, und ihren engagierten Schülerinnen und Schülern hat die Initiative „Offen für Vielfalt“ bereits im Jahr 2020 eine Kooperation geschlossen und gemeinsame Aktionen durchgeführt. So begleiteten Schülervertreter:innen der Walter-Lübcke-Schule gemeinsam mit der Initiative den Prozess und die Urteilsverkündung um den Mord am Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Unter anderem mit Mahnwachen bezogen die Schüler  für eine starke Demokratie und einen wehrhaften Staat Position. Wolfhagen ist die Heimatgemeinde des ermordeten Regierungspräsidenten.

Mit dem Beitritt der Stadt Wolfhagen zur Initiative kann an bereits bestehende Projekte angeknüpft werden. Im Rahmen des kommunalen Wettbewerbs „Kommune der Vielfalt“, den die Initiative im letzten Jahr erstmals ausrief, schickte die Stadt gleich zwei Vorzeigeprojekte ins Rennen, die das vielfältige soziale Engagement der Region unter Beweis stellen. Durch die Kooperation mit der Stadt Wolfhagen soll das gemeinsame Engagement in Demokratie- und Vielfaltsprojekte jetzt weiter vertieft werden.

Der Bürgermeister der Stadt Wolfhagen, Reinhard Schaake, begrüßt die Kooperation mit der Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“ als einen wichtigen Beitrag für Vielfalt und Demokratie und gegen Hass, Gewalt und Diskriminierung. „Die Stadt Wolfhagen war in jüngster Vergangenheit Schauplatz eines politisch motivierten Mordes an unserem Gemeindemitglied und Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Auch heute, mehr als zwei Jahre nach der kaltblütigen Tat, sitzt der Schock über die Ereignisse noch tief. Dennoch erfahre ich in meiner täglichen Arbeit als amtierender Bürgermeister der Stadt Wolfhagen eine große Solidarität und großen Zusammenhalt innerhalb der Bevölkerung. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer leisten ihren Beitrag für die Integration von Geflüchteten oder unterstützen ältere Menschen und Personen mit Handicap in ihrem Alltag. Als Kooperationspartner der Initiative werden wir die Werte, für die auch Walter Lübcke einstand, weiter nach außen tragen und können mithilfe des Netzwerks gemeinsame demokratiestärkende Projekte vorantreiben.“

„Es freut uns sehr, dass wir mit der Stadt Wolfhagen einen weitere kommunale Vertretung als Kooperationspartner hinzugewinnen konnten“, sagt Dagmar Krauße von der Initiative „Offen für Vielfalt“. „Damit bekommt unser Netzwerk, das seine Wurzeln in der Region Kassel hat, wichtige Verstärkung. Wolfhagen steht sichtbar und hörbar für Vielfalt, demokratische Werte und ein solidarisches Miteinander seiner Bürgerinnen und Bürger. Wir blicken daher mit Vorfreude auf die zukünftige Zusammenarbeit unter dem Dach der Initiative,“ so Dagmar Krauße weiter.

Auch Christoph Lübcke, Sohn des ermordeten Regierungspräsidenten Walter Lübcke und Stadtverordneter in Wolfhagen, freut sich über die Kooperation mit der Initiative. „Ich verfolge und begleite die Arbeit der Initiative schon lange. Der Beitrag, den die Initiative in den drei Jahren seit ihrer Gründung im Jahr 2018 für die Region Nordhessen und darüber hinaus leistet, ist beispielhaft. Sie repräsentiert die demokratischen Werte, für die auch mein Vater einstand. Gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern der Initiative können wir sein Vermächtnis weitergeben.“

 

Über die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“

Im Spätsommer 2018 wurden in Chemnitz Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Religion     oder ihres Einsatzes für Demokratie zu Zielscheiben. Die Medien sprachen von „Hetzjagden“, schockierende Videos waren zu sehen. Gemeinsam wollten fünf in Kassel ansässige Unternehmen – die Hübner GmbH, die Schaltbau Bode Gruppe, die K+S Aktiengesellschaft, die Kasseler Sparkasse und Wintershall Dea – im Oktober 2018 mehr als sich empören und ein klares Zeichen für ein vielfältiges Miteinander setzen. Zeigen, dass sie sich Werten wie Respekt, Toleranz und Dialogbereitschaft verpflichtet fühlen – und dass Wirtschaftsunternehmen diese Vielfalt brauchen und davon profitieren. Gemeinsam starteten sie die Initiative „Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung“. Mit steigender Tendenz versammeln sich aktuell rund 30 Unternehmen und Organisationen, darunter wissenschaftliche Institutionen und Bundesligavereine, als Partner:innen unter dem Dach der Initiative. Sie bündeln ihre Kräfte und nutzen gemeinsam Netzwerke. Alle Informationen zu „Offen für Vielfalt“ finden Sie unter www.offenfuervielfalt.de.

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